Archiv für August 30, 2010

Station 6 Süd – Tag 1

Veröffentlicht: August 30, 2010 in Irrenhaus

Was genau mach ich eigentlich schon hier. Ich habe heute bestimmt acht Stunden mit warten verbracht. Tatsächlich nur mit warten. Die ach so wichtigen Gespräche mit der Dame von der Aufnahme, der Zentralen-Uschi wegen WLan (gut, dieses Gespräch war wirklich wichtig), Schwester S. weil wegen Aufnahme, dem Pfleger Hanno (Name vom Verfasser geändert) der weder im Allgemeinen gut sieht noch Blut sehen kann, Dr. Knock-Out der Einschläferspezialist, der hübschen Assistenzärztin, und dem Oberarzt haben insgesamt 45 Minuten in Anspruch genommen. In der restlichen Zeit ist nichts passiert.

Gebucht hatte ich ein Einzelzimmer mit Bad und WC auf dem Zimmer, Stadionblick inklusive. Passt alles. Nur Mittelwilli, das ist der Typ der das Bett in der Mitte hat ist auch noch da. Aber der tut nix. Geht morgen auch nach Hause. Untergebracht bin ich auf Stadion 6 Süd. Was also heißt: 6. Stock. So, und nun ratet mal wo hier die Raucherzonen sind…..NA? Immer auf den ungeraden Balkons (Balkone). Bedeutet für den Sportraucher ein echtes Sportprogramm. Entweder ein Stockwerk rauf oder eben Eins nach unten. Großes Kino. Und diese Raucherbereiche sind dann auch ständig überfüllt mit Menschen, die man eigentlich gar nicht treffen will. Hab festgestellt, dass kurz vor Fütterungszeit niemand außer mir eine Rauchen will. Sehr positiv.

A pro pos Fütterungszeit: Das Abendessen hat den Namen nicht verdient. Drei Scheiben Brot von vorgestern, drei Scheiben Käse und ein Pfefferminztee. Wenn ich was an Tee hasse, dann ist das Pfefferminz. Pfuiteufel kann ich da nur sagen.

Sonst wird hier in der Anstalt auch gerne mal geschrien. Eben klang es Kurzzeitig als ob eine Dame feinsäuberlich geschlachtet wird. Waren dann aber wohl doch nur Stimmen aus dem Kreissaal. Klang aber tödlich. Und jetzt gerade im Moment scheint etwas einem sehr jungen Mitmenschen sehr weh zu tun. Eine Kreissäge ist ein unterdrückter Furz dagegen.

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Hier nun noch meine Pritsche für die nächsten Tage. Wie immer zu unbequem und zu hart. Erholen muss ich mich dann zuhause. Hier kann man das getrost vergessen. Na denn, Gute Nacht…